- Hunderte demonstrieren in Palma gegen die Corrida
- 530 Kilo Kraft. Der noch unverletzte Stier
- Der Torero sticht zwei Banderillos in den Rücken des Stiers
- Der durch die Banderillos bereits schwer verletzte Stier wird durch die Arena getrieben
- Zwei Kaltblüter ziehen den toten Stier aus der Arena
- Kurz vor dem Todesstoß: Padilla reizt den Stier mit der Muleta
- Besucher schwenken weiße Tücher und signalisieren damit, dass ihnen der Kampf gefallen hat
- Beginn der Corrida. Mit einem lila-gelben Tuch hetzen Toreros den noch frischen Stier durch die Arena
- Juan José Padilla nach überstandenem Kampf, in den Händen die zwei Ohren des getöteten Stiers
- Grausam und kunstvoll zugleich: Der Matador setzt die Banderillos
- Nach Ende der Kämpfe werden die drei Matadore auf Schultern durch die Arena getragen, links Padilla
Stierkampf – die Übersetzung des spanischen corrida de toros führt in die Irre. Kampf bedeutet, dass am Anfang offen ist, wer am Ende gewinnt oder verliert. Eine corrida hingegen ist ein traditionelles Tötungsritual in drei Akten, bei dem der Stier so gut wie immer unterliegt und stirbt. Tom, Tourist aus Oklahoma, wusste das nicht, als er sich eine Eintrittskarte für die corrida in Mallorcas Hauptstadt Palma kaufte. Entsetzt sah er, dass Stierkampf mit amerikanischem Bullenreiten nichts zu tun hat. Von Markus Harmann
Der 530 Kilo schwere Körper bebt, rasend pumpt das Herz. Mit gesenktem Kopf steht der Stier in der Arena. Die Zunge hängt ihm aus dem Maul. Überall auf seinem schwarzen Fell glitzert Blut.
Auf den Rängen der Stierkampfarena von Palma de Mallorca ist es still geworden, die Kapelle hat aufgehört zu spielen. Tom sitzt regungslos auf seinem Platz in Reihe 13 und starrt in das Rund aus grobkörnigem Sand. Dort nähert sich Juan José Padilla tänzelnd dem Stier. In der Hand hält der Matador das rote Tuch, die Muleta. Darin eingeschlagen: der Degen.