- Gerald Drißner in der Altstadt von Tunis. Foto: gd
- Blick auf Tunis. Foto: gd
- Ein Ladenlokal in Tunis. Foto: gd
- Straße im Zentrum der Hauptstadt. Foto: gd
Der Anschlag im Bardo-Museum von Tunis mit 21 Toten an diesem Mittwoch gilt als Rückschlag für ein Land, das Hoffnungen weckte. In Tunesien begann 2011 die arabische Revolution, das Chaos blieb bislang aus. Welche Folgen könnte der Anschlag haben und wie hat sich Tunesien entwickelt? Für die Reihe „Innenansichten. Besser als der Ruf?“ sprach Goldeber mit dem Journalisten Gerald Drißner. Er lebt mit seiner Frau in Tunis. Von Markus Harmann
Goldeber: Wie ist die Situation in Tunis so kurz nach dem Anschlag?
Gerald Drißner: Das Land steht unter Schock und viele Menschen sind wohl jetzt noch eher bereit, Freiheit für die Sicherheit zu opfern. Die Polizei ist schon seit Wochen sichtbar zurück und kontrolliert auf den Straßen. Jetzt kommt vermutlich auch der unsichtbare Sicherheitsapparat zurück, die Informanten und Spitzel. Das hat der Innenminister schon vor dem Anschlag angekündigt. Auch neue Anti-Terrorgesetze könnten erlassen werden. Das macht Tunesiern, die religiöser sind, vielleicht Kopftuch oder Bart tragen und deshalb unter Generalverdacht stehen, verständlicherweise Angst.