Geschichte zum Freischaufeln
Dänemark-Urlauber teilen sich ihren Strand häufig mit deutschen Bunker-Ruinen. An der dänischen Nord- und Ostseeküste stehen noch 6000 Wehrmachtsbunker. Die Betonkolosse waren Teil des Atlantikwalls, einer fast 3000 Kilometer langen Befestigungsanlage von Nord-Norwegen bis Südfrankreich. 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs können die meisten Bunker problemlos erkundet werden, gelegentlich dürfen Besucher sogar beim Freischaufeln helfen. Lokale Initiativen und Museen wollen so die Erinnerung lebendig halten. Von Markus Harmann
Der Eingang zu den beiden kleinen Luftschutzbunkern oberhalb von Frederikshavn im Norden Dänemarks ist verschüttet. Zwei Schaufeln lehnen an einem Schild mit der Aufforderung: „Sie sind eingeladen uns dabei zu helfen, den Eingang freizuräumen.“ Zwei Besucher aus Deutschland lassen sich nicht lange bitten, stemmen die Spaten ins Erdreich, nach einigen Minuten wird die Betonwand des deutschen Weltkriegsbunkers im Ortsteil Bangsbo wieder sichtbar.