
Der nach den Sternen greift
Als dritter Deutscher fliegt Astronaut Alexander Gerst (38) in wenigen Tagen für sechs Monate zur Raumstation ISS. Dafür musste er sich zunächst gegen mehr als 8000 Astronauten-Anwärter durchsetzen, dann in wenigen Monaten russisch lernen und allein in den Wäldern Sardiniens überleben. Jetzt geht sein Kindheitstraum in Erfüllung – wenn nicht noch eine dicke Grippe dazwischen kommt. Von Markus Harmann
Der Tag, von dem Alexander Gerst seit 30 Jahren träumt, wird mit einem ganz normalen Frühstück im kasachischen Baikonur beginnen. Brot, Aufschnitt, Kaffee, dazu vielleicht ein Ei. Anschließend wird der Deutsche in einem Kleinbus rüber zum Weltraumbahnhof Juri Gagarin gefahren. „Dort steige ich in meinen Astronauten-Anzug und klettere hoch auf den Sitz einer Sojus-Kapsel“, sagt Gerst. Es folgen Druck- und Systemtests. Läuft alles nach Plan, startet die Rakete mit dem dann 38-Jährigen an Bord zwei Stunden später zu ihrem Flug ins All. Ihr Ziel: die Internationale Raumstation ISS.