Das fast vergessene Dorf
Fast 80 Jahre nach den Olympischen Spielen von Berlin erwacht das einstige Athleten-Quartier aus seinem Dornröschenschlaf. Die DKB-Stiftung versucht zu retten, was zu retten ist – und setzt auf die Hilfe von Zeitzeuge und Autogrammjäger Fritz Wandt (89). Aus dem Archiv von Markus Harmann
Ein kleines, schwarzes Notizbuch. Liniert, ohne Rand. Mit etwas zittrigen Fingern blättert Fritz Wandt durch die vergilbten Seiten. Sie sind vollgekritzelt. Eintragungen in Sütterlin und immer wieder Autogramme, Autogramme, Autogramme. Das Notizbuch mit dem Ledereinband ist Wandts Verbindung in das Jahr 1936. Damals ließen die Nazis die Olympischen Spiele in Berlin ausrichten. Glamouröse Propaganda-Wettkämpfe, die den schönen Schein des Dritten Reichs wahren sollten. Die 4000 männlichen Athleten wohnten in dieser Zeit in einem eigenen Dorf bei Elstal, westlich der Hauptstadt.